Samstag, 25. Januar 2014

Schneefrei! - Winter in Louisiana

Am letzten Donnerstag hatte es abends bei Minustemperaturen angefangen zu regnen, was natürlich die Straßen in Rutschbahnen verwandelt hat, insbesondere auf Brücken war es glatt. Der durchschnittliche Deutsche würde sich jetzt denken: "Und wo ist das Problem?" Das Problem liegt darin, dass so etwas, laut Aussage der Einheimischen, nur etwa alle 10 Jahre vorkommt. Dementsprechend gibt es natürlich keine Räumfahrzeuge und auch kein Streusalz, um etwas gehen die Glätte zu tun. Gott sei dank hatten wir unsere Autos in der Garage, so dass wir am Morgen nicht kratzen mussten. Da es in den Tagen zuvor sich über Null Grad gewesen war, war der Boden auch nicht gefroren und die Straßen im Großen und Ganzen nur nass. Alles jedoch was nicht direkten Kontakt zum Boden hatte war durch den eisigen Wind mir einem dicken Eispanzer überzogen. Deshalb waren auch diverse Brücken gesperrt, unter anderem die Interstate nach Osten sowie nach Westen und auch die nach Norden. Es hatten sich auch erfreulich viele Autofahrer entschieden zu Hause zu bleiben. Das war erfreulich, denn wie gesagt kommt der Winter nicht so oft hierher und dementsprechend können sie hier bei Schnee und Glätte nicht so gut Auto fahren. Dadurch sind wir beide aber relativ unbehelligt zur Arbeit gekommen. Im Laufe des Tages verschlimmerte sich die Situation allerdings zusehends, aus Regen wurde Schneeregen und daraus dann Schnee bzw. Eisregen. Daher entschloss sich meine lokale Firmenführung dazu alle Arbeiter um halb 2 nach Hause zu schicken. Allerdings teilte man uns dad erst um kurz vor 2 mit. Naja , besser spät als nie. Nun waren jedoch durch den Regen und die Kälte alle Autos mit Eis überzogen, so dass es gar nicht so einfach war das Auto wieder fahrbereit zu bekommen, denn natürlich hat man auch keinen Eiskratzer im Auto, da man ihn ja so selten braucht. Aber da der Sprit hier ohnehin billig ist, wurde einfach mit der Motorwärme gegen das Eis angekämpft. Kurzum, auch wenn Katha normal arbeiten musste, haben wir es beide sicher nach Hause geschafft. Und heute ist schon fast nichts mehr zu sehen. Aber es ist schon lustig was für ein Chaos so ein bisschen gefrorenes Wasser auslösen kann.

Montag, 13. Januar 2014

Mal was Leckeres essen gehen


Am letzten Sonntag wollten wir mal ein neues Restaurant ausprobieren, also das Restaurant gibt es schon länger, aber wir waren noch nie dort. Das finden eines freien Tischs gestaltete sich schon recht schwierig, denn es war gut besucht. Wahrscheinlich hätten wir da schon gehen sollen.
Wir haben Getränke, eine Vorspeisenplatte und, nachdem wir die Getränke hatten, auch den Hauptgang bestellt. Bei der Bestellung bekamen wir ein weiteres schlechtes Omen, die Stampfkartoffeln, die Katha so gerne mag, waren aus. Wie das sein kein lassen wir mal dahin gestellt.
Nach einer Weile bekamen wir Brot frisch aus dem Ofen und kurz darauf auch unsere Vorspeise, so dass wir den ärgsten Hunger erst einmal stillen konnten. Während wir also da saßen und gegessen, getrunken und uns unterhalten haben gingen die Getränke zur neige. In meisten amerikanischen Restaurants ist es üblich, dass die Getränke kostenlos nachgefüllt werden, so auch hier. Also wurden unsere Gläser wieder aufgefüllt. Allerdings, während es bei mir ohne Probleme geklappt hat, bekam Katha auch im dritten Anlauf nicht das richtige Getränk, obwohl sie schon bei ersten Mal gesagt hatte was in ihrem Glas war. Erst die Chef-Kellnerin (ich nenne sie jetzt einfach mal so) konnte es richten. Nachdem wir noch eine Weile da gesessen haben fiel uns auf, dass nun schon eine dreiviertel Stunde vergangen war seit wir bestellt hatten und dass andere Gäste, die nach uns gekommen waren, schon ihr Essen auf dem Tisch hatten. Dass wir so lange gewartet hatten, war auch der Bedienung aufgefallen, woraufhin sie sich in der Küche erkundigte was los war. Kurze Zeit später kam die Chef-Kellnerin, um sich bei uns zu entschuldigen, weil unsere Bestellung, aus welchem Grund auch immer, verloren gegangen war. Zum Ausgleich dafür sollte das Essen aufs Haus gehen, daher waren wir auch gerne bereit noch etwas länger zu warten. Nach etwa 15 - 20 Minuten kam sie dann freudestrahlend mit Tellern in der Hand an unseren Tisch. Das Lächeln verschwand allerdings sofort als wir feststellten, dass es sich hierbei nicht um unser bestelltes Essen handelte. Also verschwand sie mit den Tellern wieder in der Küche. Kurze Zeit darauf kam jemand mit dem selben Essen wieder aus der Küche, er gab sich als der Filialleiter zu erkennen und meinte er wollte, dass wir zumindest etwas zu essen bekommen und nicht jämmerlich verhungern müssten. Er hatte aber auch noch Gutscheine für 2 Hauptgänge dabei, die er uns als Entschädigung überreichte. Die Frage ob noch einmal bestellen wollten verneinten wir, denn nach fast 1,5 Stunden wollten wir dann doch lieber nach Hause und wir hatten ja schon eine Kleinigkeit gegessen. Er konnte uns auch nicht verdenken und selbstverständlich ging die Rechnung aufs Haus.
Auch wenn die ganze Geschichte sehr ärgerlich ist, so mussten wir uns eigentlich eher das Lachen verkneifen. Ob wir die Gutscheine einlösen wollen müssen wir uns auch erst einmal überlegen. Aber immerhin haben wir keinen Pfennig dazu bezahlt, nur unsere Geduld wurde etwas auf die Probe gestellt.
Auch wenn auf der einen Seite alles schief gelaufen ist, so ist die Geschichte auf der anderen Seite ein gutes Beispiel für amerikanischen Kundenservice.